1850 Herzogliche Eisenbahn- und Postdirektion: erste Eisenbahn-Signalordnung

Philipp  August  von  Amsberg  wurde  1788  in  Mecklenburg  geboren und gelangte noch als Kind nach Braunschweig, wo er  das  Martino-Katharineum  besuchte.  Durch  einen  persönlichen Dienst am Braunschweigischen Herzog erwarb er sich dessen Gunst und konnte in den Staatsdienst eintreten. Er arbeitete sich vom einfachen Schreiber in eine führende Position in der Steuerverwaltung hoch.

Von Amsberg erkannte,  dass  die  Zollschranken  der  einzelnen  Länder  die  Wirtschaft  und  den Warenaustausch stark behinderten und setzte sich für eine Zollunion von  Braunschweig,  Hannover,  KurHessen und Oldenburg ein. 1833 rückte er als Finanzdirektor in den Vorstand  der  Herzoglichen  Pfand- und Leihanstalt  auf,  den  Vorgänger  der  späteren  Braunschwei-gischen  Staatsbank. 

Da  von  Amsberg  bereits  1824  für  eine  Eisenbahnverbindung  von  Braunschweig  und  Hannover  zu  den  Seehäfen  eingetreten  war,  wurde  ihm  die  Leitung  der  1836  neu  gegründeten  Eisenbahn-Kommission  übertragen.  1850  wurde  er  auch  Leiter  der  Herzoglichen  Postdirektion,  nachdem beide Institutionen zusammengelegt worden waren. In dieser Funktion verfasste er die erste Eisenbahn-Signalordnung  der  Welt. 

Die  von  ihm  geplanten  Eisenbahnverbindungen  stießen  auf  den  Widerstand  des  Königreichs  Hannover. Als die Braunschweigische Staatsbahn 1870 aufgrund der  starken  Verschuldung  Braunschweigs  an  eine  Darmstädter  Bank  verkauft  wurde,  ging  von  Amsberg  nach  fast  60  Dienstjahren  in  den  Ruhestand  und  verstarb  1871  in  Harzburg.

Quelle: Wilhelm M. Wunderlich: Die erste deutsche Staatseisenbahn Braunschweig - Wolfenbüttel, Cremlingen 1987.
Bild: Philipp August von Amsberg (1788-1871), Quelle: Braunschweigisches Landesmuseum