1868 Gründung der Oberpostdirektion Braunschweig

1535 gründete Herzog Heinrich der Jüngere (1489 - 1568) die Fürstlich Braunschweigische Landespost. Diese gab zwischen 1852 und 1867 sogar eigene Briefmarken heraus. Unter Führung Preußens kam es 1866/67 zur Gründung des Norddeutschen Bundes, in den neben 16 anderen norddeutschen Kleinstaaten auch das Herzogtum Braunschweig eintrat. Das Post- und Telegrafenwesen wurde fortan in allen angeschlossenen Staaten als einheitliche Einrichtung betrieben und wie eine Behörde verwaltet. In diese wurde folgerichtig die Braunschweigische Landespost integriert und 1868 für das Herzogtum die Oberpostdirektion Braunschweig eingerichtet.

Sie kam zunächst im Gebäude der herzoglichen Eisenbahn- und Postdirektion in der Poststraße unter bis der prächtige Neubau (1878/1881) in der Friedrich-Wilhelm-Straße bezogen werden konnte. Leider stellte er sich alsbald als zu klein heraus, um alle Dienststellen aufzunehmen. Es dauerte schließlich 80 Jahre, bis 1959 alle Dienststellen in einem neuen Postzentrum am neuen Hauptbahnhof zusammen gelegt werden konnten.

Die OPD Braunschweig bestand über 100 Jahre, weil sie sich immer wieder dem Fortschritt der Logistik und des  Wirtschaftsverkehrs anzupassen wusste. Besonders hervorzuheben ist die Produktion von Postwertzeichen zu Zeiten der britischen Besatzungszone. Von der Währungsreform 1948 bis 1951 belieferte die OPD Braunschweig alle Oberpostdirektionen der deutschen Westzonen (später BRD einschließlich Westberlin) mit Postwertzeichen. 1976 wurde auf Entscheid der Bundesregierung die Oberpostdirektion Braunschweig aufgelöst und Ihre Aufgaben der OPD Hannover übertragen.

Quelle: Oberpostdirektion Braunschweig (Herausgeber): 100 Jahre Oberpostdirektion Braunschweig: 1868-1968. Braunschweig: Westermann, 1968
Bild: OPD Braunschweig ca. 1913, Sammlungsnr. E V 1, Stadtarchiv Braunschweig