1885 Einrichtung der Königlichen Preußischen Eisenbahndirektion in Braunschweig

Das Herzogtum Braunschweig verkaufte 1870 rückwirkend von 1869 (↑ BZS 1869*) seine Staatsbahn an ein Konsortium, welches von einer Darmstädter Bank vertreten wurde. Das Herzogtum Braunschweig hatte zu diesem Zeitpunkt hohe Schulden durch den Ausbau seiner Eisenbahn aufgehäuft. Die Aktien der Staatseisenbahn übernahmen die Berlin-Potsdam-Magdeburger und die Bergisch-Märkische Eisenbahngesellschaft und überführten sie in die neugegründete Braunschweigische Eisenbahngesellschaft.

Zwischen 1880 und 1882 erwarb die preußische Regierung das Aktienpaket der drei Eisenbahngesellschaften und gliederte sie in die Preußische Staatsbahn ein. 1885 wurde die Braunschweigische Eisenbahngesellschaft offiziell aufgelöst und eine Königlich Preußische Eisenbahndirektion in Braunschweig eingerichtet. Doch schon ein Jahr später wurde diese Einrichtung aufgelöst und ihr Bezirk der Direktion Magdeburg unterstellt. Anstelle der Direktion fungierte in Braunschweig ein Königlich Preußisches Eisenbahnbetriebsamt.

*Querverweis zur Braunschweiger Zeitschiene:
1869  Überführung der Braunschweigischen Staatseisenbahn in die Braunschweigische Eisenbahngesellschaft

Textquellen:
Röll, Victor von (Hrsg.): Enzyklopädie des Eisenbahnwesens, Bd. 3: Braunschweigische Eisenbahnen, Urban & Schwarzenberg, Berlin, 1912
Schulz-Nieborn: Die Eisenbahnverhältnisse im Raum Braunschweig zu
Anfang des 20. Jahrhunderts. Magdeburg, 1901