1843 Vollendung der Strecke von Braunschweig nach Harzburg

Als erster Eisenbahnpionier seiner Zeit legte Philipp August von Amsberg (1788-1871) bereits 1824 einen in allen Einzelheiten durchgearbeiteten Eisenbahnplan für das Braunschweiger Land vor. Dieser sollte Braunschweig und Hannover samt Hinterland mit den Seehäfen Bremen und Hamburg verbinden. Da dieses Vorhaben wiederholt an den Einwendungen verschiedener Entscheidungsträger scheiterte, setzte er schließlich gegen starken parlamentarischen Widerstand den Bau der Harzbahn im eigenen Land durch.

Am 1.12.1838 wurde das erste Teilstück von Braunschweig nach Wolfenbüttel eröffnet ( ↑ BZS 1838 ). Die durchgehende Streckeneröffnung der Verbindung Braunschweig-Harzburg fand am 8.11.1843 statt. Die Teilstrecken Vienenburg-Harzburg, Wolfenbüttel-Börßum-Schladen und Schladen-Vienenburg waren 1840 - 1841 realisiert worden.

Am 13.3.1843 wurde die Eisenbahndirektion Hannover gegründet, zu der ab dem 1.10.1931 auch Braunschweig gehörte. Ebenfalls 1843 wurde mit der Lokomotive „Wildemann“, die erste 3-fach gekuppelte Lok aus England nach Deutschland geliefert. Im selben Jahr nahm auch die Schwesterlok „Crodo“ ihren Betrieb auf. Mit diesen beiden Lokomotiven bespannte das Bahnbetriebswerk Braunschweig ab dem 8.11.1843 die Züge nach Harzburg. Die Durchführung dieser Fahrten bei einer Steigung von 1:44 fand in damaligen Fachkreisen starke Beachtung und Bewunderung. 1843 wurde für die 43 km lange Eisenbahnverbindung eine Stunde und 43 Minuten benötigt, was eine beachtliche Zeitersparnis gegenüber der Kutschenverbindung bedeutete.

Quellen:
Chronik des Maschinenamtes Braunschweig und seiner Dienststellen von 1838 bis 1969.
''Fake und Fassade.'' In: ''Der Tagesspiegel.'' 13. Januar 2007.

Querverweis zur Braunschweiger Zeitschiene: 1838 Fahrt der 1. Deutschen Staatseisenbahn Braunschweig - Wolfenbüttel