1858 Herstellung von Klavieren durch Friedrich Grotrian und Theodor Steinweg

Heinrich Engelhard Steinweg baute 1835 in Seesen sein erstes Tafelklavier. 1850 wanderte er mit seinem Sohn Carl nach Amerika aus und gründete dort die Firma „Steinway and Sons". Sein ältester Sohn Theodor (gestorben 1889) blieb in Deutschland und verlegte das Seesener Unternehmen 1855 nach Wolfenbüttel.

Im Jahr 1858 wurde der Schöninger Musikalienhändler und Klavierbauer Georg Friedrich Karl Grotrian (1803-1860) Teilhaber; den gemeinsamen Betrieb siedelte man nach Braunschweig an den Bohlweg 48 um. Nachdem auch Theodor Steinweg 1865 nach New York gezogen und in das Unternehmen „Steinway and Sons" eingetreten war, erlebte das Unternehmen unter Friedrich Grotrians Sohn Wilhelm den größten Aufschwung. Theodor und Wilhelm Steinweg wurden von der königlichen Akademie der Künste in Berlin zu Mitgliedern ernannt.

Nach 1872 waren die Klaviere so weiterentwickelt, dass es keine konstruktiven Ähnlichkeiten mehr zwischen den „Steinway"-Produkten und denen von „Grotrian-Steinweg" gab.

Quellen: Richard Moderhack: Braunschweigische Landesgeschichte im Überblick, Braunschweig 1979. Susanne Schrader: Die Entwicklung der Pianoforte-Unternehmen im Braunschweiger Raum, in: Gerd Biegel (Hg.): Braunschweigische Indust-riegeschichte 1840-1990, Veröffentlichungen des Braunschweigischen Landesmuseums; 54.Konstantin Restle (Hg.): Faszination Klavier, München 2000, Abschnitte 1835 und 1853.
Bild: Ansicht der Klavierherstellung bei Grotrian-SteinwegQuelle:Braunschweigisches Landesmuseum