Besonders die "Geburthülfliche" Abteilung mit angeschlossener Hebammen-Lehranstalt war völlig überlastet. Da der Standort keine Erweiterungsbauten zuließ, entschied man sich für einen 1891 begonnenen Neubau auf einem herzoglichen Grundstück an der Celler Straße. Für seinen Entwurf erhielt der Architekt Hans Pfeifer (1849 - 1933) im Jahre 1900 die Goldmedaille mit Ehrendiplom bei der Pariser Weltausstellung. 1895 konnten die Abteilungen der Inneren Medizin und der Chirurgie eingeweiht werden. Etliche weitere Gebäude wie z.B. das Badhaus und das Delirantenhaus für Alkoholkranke kamen im Laufe der Zeit hinzu. 1896 wurde die Entbindungsanstalt mit Hebammen-Lehrinstitut eingeweiht, obwohl erst ein Jahr später mit Isolierbaracke für Frauen mit Kindbettfieber komplett  fertiggestellt. Das Krankenhaus hatte bereits Elektrizität und bekam sauberes Wasser aus dem 1. Flusswasserwerk Braunschweigs im Kennel ( ↑ BZS 1865 ).

Um den Bedarf an Pflegepersonal über die eigenen Kapazitäten hinaus decken zu können, wurden Verträge mit den Mutterhäusern der Diakonissen und der Schwestern vom Roten Kreuz abgeschlossen. Das Krankenhaus Celler Straße hieß bei der Eröffnung 1895 „Neue Herzogliche Krankenanstalt“, nach 1918 „Landeskrankenhaus“, seit 1948 „Städtisches Krankenhaus Celler Straße“. Gegenwärtig heißt es im Behördenstil „Städtisches Klinikum, Betriebsteil Celler Straße“, aber keiner nennt es so.